Sonntag, 12. Dezember 2010

Blunder (20)

Black's last move 16.- Qe6-b6?? was really bad in Werle - Bartel (Bundesliga 2010).








17.Nxc4! (17.Bxc4 was also good) dxc4 (17.- Qxb5 18.Nd6+) 18.Qxf5 and White had no problems to make use of the won pawn, 1-0, 30.



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Mittwoch, 8. Dezember 2010

Mate in 2

Here you have to solve a little chess problem: Mate in 2.



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Okay, this was easy ;

27.Qxg7+ Kd6 (27.- Ke8 28.Qf7#) 28.Ne4# was executed in Adams - Howell (London 2010).

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Sonntag, 14. November 2010

Blunder (19)

In this position from Bok - Berelovich (Bundesliga 2010) Black blundered with 21.- Rc2??


One could call this an optimistic move, in fact this loses the rook since he has no squares if the white king goes to d1 and the pawn to c4, and this is how it happened: 22.Rxe8+ Nxe8 23.Ke1 Nd6 24.Kd1 Rb2 25.c4 Nxc4 26.Bxb2 1-0

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Sonntag, 7. November 2010

Blunder (18)

In this position from Robson - Perelshteyn (Lubbock 2010) Black blundered with 13.- Qh5??




Now White sealed the game with 14.Nd5! with the threats Nxe7+ and Nxf6+ followed by Qxh5 1-0
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Donnerstag, 21. Oktober 2010

Blunder (17)

A new blunder by Alexei Shirov. This time with the white pieces against Andreikin (Plovdiv 2010). In the position below he played 29.Rd1??




After 29.- Qa4 he had to resign.

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Sonntag, 10. Oktober 2010

Tactics (38)

White to move had a very good idea in Bischoff - Meijers (Bundesliga 2010).




Solution (diff. 3/5): 1.Be6!! Rxc3 (1.- fxe6 2.Rc7! Rxc7 3.Rxc7 Qxc7 4.Nxe6+) 2.Bxd7 Rxc1+ 3.Qxc1 Rxd7. The material is equal but the white queen is stronger in this position than the uncoordinated black pieces. 4.Qc4 Ba6 (Qb5 was the threat) 5.Qc3 Bb7 and with d5+, d6 it is clear that the black position is a mess. 1-0 ten moves later.



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Samstag, 9. Oktober 2010

Blunder (16)

In this position from Appel - Cioara (Bundesliga 2010) White blundered with 18.Rfc1??


After 18.- Nb3! 19.Rxc8 Bxc8 20.Qc3 Nxc1 21.Qxc1 he lost an exchange and resigned a few moves later.

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Mittwoch, 29. September 2010

Blunder (15)

Position from Howell - Bindrich (Khanty Mansiysk 2010). Black with still 20 minutes on the clock played 29.- Nxe4??






White said: Thanks, and answered 30.Rd7! The mate with Bg7 cannot be prevented 1-0

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Mittwoch, 22. September 2010

Blunder (14)

It does not surprise me that the Chess Olympiad 2010 in Khanty Mansiysk offers some serious blunders.
In the game Lin (1736) - Can (2500) the following position arose with Black to move:



Black could have continued with 44.- Qxf4 45.Rxf4 Bxb2 and the thing looks kinda drawish. Instead Black played 44.- Bd4?? and White mated with 45.Qc7#

Ouch.

Freitag, 3. September 2010

Tactics (37)

White to move wins in Zelbel - Gruskovnjak (Graz 2010).




Solution (1/5): 1.Qe6+ Qe7 2.Bd6! (2.- Qxe6 3.fxe6 and the threat Rf8# is deadly) 1-0

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Sonntag, 22. August 2010

Dreiecksmanöver

Unter einem Dreiecksmanöver versteht man eine Zugfolge, bei der die eine Partei einen Marsch im Dreick durchführt um das Zugrecht bei gleicher Stellung an den Gegner abzugeben. Das ist dann möglich, wenn der Gegner nur zwischen zwei Feldern pendeln kann.
In der Regel findet man dieses Manöver in Bauernendspielen.





Weiß am Zug möchte das Zugrecht gerne an Schwarz abgeben, um den schwarzen König am Brettrand einzuklemmen.

1.Ke5 Kc6 2.Kd4 Kd7 3.Kd5
Jetzt ist die gleiche Stellung enstanden, allerdings mit Schwarz am Zug.
3.- Kc8 4.Kd6 (4.c6? Kb8! ist remis) Kd8 5.Ke6 Kc8 6.Ke7 Kb8 7.Kd7 Ka8 8.c6 +-

Ein schönes Beispiel eines Dreiecksmanövers zeigt auch folgendes Problem von Carel Mann (1893). Die Vorgabe lautet Matt in 4.




Der praktische Nutzen für einen Turnierspieler ist hier gering, da am einfachsten natürlich 1.Dh4+ Kf5 2.Dxg4+ den Gewinn sichert.

Um aber der Vorgabe Matt in 4 zu genügen, muss Weiß ein Dreiecksmanöver spielen, denn es ist klar, dass Schwarz am Zuge einzügig mattgesetzt würde (1.- Kf5 2.Dd5#; 1.- f5 2.Dh4#).

1.Da8! Kh6 (1.- f5 2.Dd8+ Kh6 3.Dh8+ Kg5 4.Dh4#) 2.Dh8+ (deshalb musste 1.Da8 gespielt werden, und nicht 1.Db7) Kg5 3.Dh1! (jetzt ist die Ausgangsstellung erreicht mit Schwarz am Zug!; Weiß kann wie oben beschrieben mattsetzen).




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Samstag, 14. August 2010

Lasker-Kombination - richtig gespielt

Die sogenannte Lasker-Kombination, bei der zwei Läufer geopfert werden, gehört zu den spektakulären Rochadeangriffen im Schach. Um sie anzuwenden, müssen aber einige Voraussetzungen erfüllt sein. Betrachten wir eine Rochadestellung:






Eine solche Rochadestellung ist äußerst sicher. Tarrasch weist darauf hin, dass ein Springer auf f6 bzw. f3 der beste Schutz bei der kurzen Rochade ist [1].

In der obigen Stellung überdecken Dame und Läufer zudem den Punkt g5, was wichtig sein kann, wenn Weiß einen Springer dorthin spielen will.

Um die Laskerkombination spielen zu können, muss der Springer von f6 bzw. f3 vertrieben werden. Im unteren Diagramm aus der Partie Lasker - Bauer (Amsterdam 1889) nimmt Weiß dieses Unternehmen gleich in Angriff.




1.Sh5! Sxh5? (schon der entscheidende Fehler; relativ am besten ist 1.- Tfd8, wonach aber Schwarz einen Doppelbauern auf f6 erhält) 2.Lxh7+! Kxh7 3.Dh5+ Kg8 4.Lxg7! (der zweite Läufer wird geopfert) Kxg7 5.Dg4+ Kh7 (Diagramm)





Jetzt wird deutlich, was der eigentliche Plan ist. Der Turm wird mittels 6.Tf3 auf die h-Linie gespielt (in der Partie musste Schwarz jetzt e5 spielen und die Dame auf h6 geben, wonach Weiß auch noch mit Dd7 die beiden Läufer gabeln konnte).

Bei der Lasker-Kombination ist es also wichtig, dass der Angreifer einen Turm zur Verfügung hat, der ein Matt auf der h-Linie droht.

Anfangs sagte ich, dass eine Dame auf d8 zusammen mit dem Läufer auf e7 eine gute Verteidigungsfiger ist. Hätte die Dame von Schwarz nicht auf c6 gestanden, sondern auf d8, hätte Lasker die Kombination gar nicht spielen können. Betrachten wird die Stellung nach 4.Qg4+ mit einer schwarzen Dame auf d8:



Schwarz gibt den Läufer auf g5 zurück und behält eine Mehrfigur für zwei Bauern. Man muss also aufpassen, dass man nicht eine Verteidigungsressource übersieht, sonst erweist sich die Kombination als Bumerang.

In der früher gespielten Partie Burn - Owen (Liverpool 1884) übersah der schwarze Angreifer eine solche Ressource.




Weiß hat keinen Springer auf f3, also schlägt Schwarz gleich auf h2. 1.- Lxh2+! 2.Kxh2 Dh4+ 3.Kg1 Lxg2? (in dieser Stellung ist dieser Zug ein Fehler, da Weiß nach dem Ziehen des f-Bauern die Dame gegen den schwarzen Turm opfern kann und zwei Läufer und Turm dafür erhält) 4.f3!




Nach 4.- Tf6 würde Weiß 5.Dxg2 spielen. Schwarz sah sich gezwungen 4.- Lxf1 5.Lxf1 zu spielen, wonach es keinen Angriff mehr gab und Weiß später gewann.

Wie aber ist die Kombination zu verstärken? Tony Miles zeigt es uns in seiner Partie gegen Dizdarevic (Biel 1985).




1.- Lxh2+! 2.Kxh2 Dh4+ 3.Kg1 Lf3!! (Diagramm)




Das ist der Zug, den Owen verpasste! Schwarz blockt den f-Bauern, so dass die weiße Dame nicht mehr eingreifen kann. Dizdarevic probierte noch 4.Sd2. Da der Springer jetzt den Zugang der Dame zum Königsflügel verstellte, konnte Schwarz auf g2 nehmen. 4.- Lxg2! 5.f3 Tf6 6.Sc4 Lh3 0-1.

Es ist zu sagen, dass die sog. Lasker-Kombination nur unter bestimmten Voraussetzungen spielbar ist. Oft sind diese nicht gegeben, sonst würde man sie öfter sehen.

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[1] Tarrasch, Siegbert: Das Schachspiel

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Dienstag, 3. August 2010

Tactics (36)

Black to move forces the win in van Wely - Anand (Monte Carlo 1999, rapid).





Solution (diff. 3/5): 1.- d3 2.Rc8+ Kf7! 3.R2c8+ Kg6 4.Kf2 Rxc1!! (5.Rxc1 d2) 0-1 The d-pawn together with the pin on the back rank proved to be deadly.

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Donnerstag, 22. Juli 2010

Tactics (35)

White to move wins in Kononenko - Schlosser (Pardubice 2010).




Solution (difficulty 1/5): 34.Qd4! with a double attack on the black rook and bishop 1-0
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Montag, 19. Juli 2010

Neue Ideen im Caro-Kann

Die Abtauschvariante im Caro-Kann mit c3 wird eigentlich gar nicht mehr gespielt. Sie bietet für Weiß zu wenig. Schwarz kann sich zurücklehnen und mit guten Gründen auf Remis bauen. In der heutigen Partie Howell - So (Biel 2010) kam es zu einer Neuerung von Weiß, die zwar interessant aussieht, aber wohl in die Ablage Papierkorb zu überführen ist. Das geht so:


1.e4 c6 2.d4 d4 3.exd5 cxd5 4.Ld3 Sc6 5.c3 Sf6 6.Lf4 Lg4 7.Db3 Dc8 8.Sd2 e6 9.Sgf3 Le7 (Diagramm)





So weit, so gut. Hier erwartet man jetzt 10.0-0, stattdessen spielte der junge Engländer 10.Kf1?! So was habe ich noch nicht gesehen. Nach 10.- Lh5 11.Tae1 erahnt man die weiße Idee, mit h4 einen Angriff zu inszenieren (der Th1 soll hier unterstützend wirken). Das Ganze wirkt aber sehr artifiziell und ist nicht von Erfolg gekrönt. In der Partie verlegte Schwarz folgerichtig seine Aktionen auf den Damenflügel und kam zu einem mühelosen Sieg. In der Diagrammstellung unten gab Weiß am Zug auf.



Sonntag, 11. Juli 2010

Tactics (34)

White to move wins in Nikolov, M. - Souleidis (Greek League 2010).




Solution (diff. 1/5): 1.Rxf6 Rxf6 2.Rxf6 (2.- Kxf6 3.Qd4+ winning the queen) 1-0

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Dienstag, 29. Juni 2010

Strong moves

In the diagram below you see a position from Carlsen - Wang Yue (Bazna 2010). White has rook for bishop, but the position is not easy to play for White and it would take a long time to realize the advantage. Fortunately - from Magnus point of view - Black blundered with his last move 45.- g6-g5?




Now White played the amazing move 46.g4! This is a tactical shot since the following moves are forced: 46.- hxg4 47.h5! (the idea behind g4; now White has a passed pawn) 47.- Be4 48.Rc7! f5 49.h6 f4 50.h7 g3+ 51.Ke1 f3 52.h8-Q f2+ 53.Ke2 (53.Kd2) Bd3+ 54.Ke3 1-0


With games like this Magnus Carlsen proves that he will be the next World Chess Champion. At least I have no doubt that this is going to happen.

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Montag, 14. Juni 2010

Horrible endgame technique

Below you see a position from Bologan - Motylev (Poikovsky 2010). Black played 61.- f4?? which loses on the spot (61.- g5 is draw).


Black's idea is hard to understand. Fixing the pawn f3 on a white square? Now White has an easy way to win. 62.Bc3+ Kg5 (62.- Kf7 loses the pawn f4 and the game after Kd4-Ke4-Bd2) 63.Bxg7 Kxh5 64.Bd4 Kh4 (maybe Black is dreaming about winning the pawn f3 and sacrificing the bishop for the d-pawn, but this is not going to happen) 65.Bc5 (65.Bf2+ is better) Bb8 66.Kd4 Kg5 (66.- Kg3 67.Ke4 loses the f-pawn after White's d6, d7, Bd6, Bxf4+) 67.d6 a5 68.Kd5 a4 69.Bb6 1-0

Horrible.

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Samstag, 5. Juni 2010

Tactis (33)

White forces a win in Jakovenko - Bologan (Poikovsky 2010).

Solution (diff. ♠♠♠○○): 1.d6 Rd2 2.d7!! Rxd7 (2.- Kg7 3.Bf5 Nc5 4.Re8 Nxd7 5.Re7+ +-) 3.Be8! winning an exchange (1-0, 58.)

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Mittwoch, 5. Mai 2010

Blunder (13)

Not many people would call the World Championship 2010 between Anand and Topalov boring. Yesterday in game eight Anand even delivered one of the worst moves in the history of the WC and - as a bonus - he lost an endgame with uneven bishops. You can't get more for your money.



In the diagram position Anand with the black pieces blundered with 54.- Bc6?? 55.Kh6 Kg8 (with the bishop still on b5 or a4 black could have protected the pawn h7 with the bishop) 56.g4 1-0
A bit early to resign one would say, but the way to win is quiete simple as shown in the diagram below:

White plays the bishop to g7, pushes the pawn on g6 and after the exchange on g6 his king has a free path to e7 since the black king cannot follow because the square f8 is attacked by the Bg7!

Coming back to move 54. GM Shipov gives an easy line how black could have saved the draw: 54.- Ke8 55.f4 Kd7 56.g4 Bd3 57.f5 exf5 58.gxf5 h6+! 59.Kg6 Bc2 (diagram below).


If White continous Bg3, Kf6-e5, f6 Black blocks the white squares with Bg6 and possibily Ke6 and there is nothing to do for White anymore.

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Montag, 3. Mai 2010

Tactics (32)

Black to move forces a win in Delekta - Geller (Capelle la Grande 1992).



Solution (diff. ●●○○○): 1.- Qxg3!! (2.hxg3 g5! and Rh6# is not to prevent anymore) 0-1

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Freitag, 30. April 2010

Tactics (31)

White moves and wins in Graf - Carlsen (Spanish League 2004).




Solution (diff. ●●○○○): 1.Bc6! Wins a piece after the next move Rd8+ 1-0


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Mittwoch, 7. April 2010

Blunder (12)

In the diagram below we see a position from Sharafiev - Gabrielian (Russian League 2010). White to move is a piece up, but Black creates some pressure with his d-pawn. Now White makes a big mistake by trying to solve the problem of the d-pawn immediately with 33.Re3??



Now Black played 33.- Qxe3+!! (34.Qxe3 d2 -+) 0-1

What a pity! Good moves for White would have been 33.Ne4, 33.Kh2 or 33.Nh1

Dienstag, 6. April 2010

Blunder (11)

Position from Potkin - Caruana (Russian League 2010). White is already in difficulties, but could have played on with 30.Rb4 - securing the square b3. Instead he played 30.Re1??


No problem for Caruana to close the game with 30.- Qc1+ and mate in 2, 0-1

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Donnerstag, 18. März 2010

Missed Chance (3)

Position from Shirov - Dominguez-Perez (Wijk aan Zee 2010). White in time trouble missed an easy win and accepted the draw.



Now 31.b4! would have been the winner because the black queen is not able to protect d8 and a8. After 31.- Qc7 32.Qa8+ Bf8 33.Rf1! (33.Rd8 Qf4) the bishop is lost.

Unfortunately Shirov did not find it (click video below to watch).

Dienstag, 16. März 2010

Schach in der Literatur ‒ "Fool's Mate" (Stanley Ellin)

In der Regel halte ich es nicht für notwendig, eine Geschichte in der Originalsprache zu lesen, wenn sie bloß der Unterhaltung dient. Wie man aber desöfteren leidvoll feststellen muss, können Übersetzer selbst in solch harmlosen Fällen Verwirrung stiften, wenn sie schlauer als der Autor sein wollen. Ein solcher Fall ist Stanley Ellins Kurzgeschichte "Fool's Mate", die im Jahre 1948 erschien. In der deutschen Übersetzung von Arno Schmidt wurde der Titel in "Huneker-Gambit" geändert - ein Eingriff, der vollkommen unverständlich ist, bietet sich doch der Begriff "Narrenmatt" an[1]. Ein Narrenmatt ist die schnellste Zugfolge, mit der man mattsetzen kann (siehe Diagramm).




In "Fool's Mate" geht es um den Angestellten George Huneker, der von seinem Chef ein Schachspiel geschenkt bekommt.

Dann, immer noch in Hut und Mantel, streifte er die diversen Hüllen von dem Päckchen, das er mitgebracht hatte, und zum Vorschein kam ein kleines flaches Lederetui. Als er den Deckel aufklappte, sah Louise, dass es mit abgetragenem grünen Samt gefüttert war, in dem, schwarz und weiß, streng geformte Gestalten ruhten - ein Satz Schachfiguren.

Huneker beschäftigt sich fortan intensiv mit dem Schachspiel, leidet aber darunter, dass er keinen Gegner hat. Seine Frau Louise will weder mit ihm spielen, noch duldet sie es, dass er einen Partner zu sich einlädt. So bleibt Huneker nichts anderes übrig, als gegen sich selber zu spielen. Dies nimmt mit der Zeit extreme Formen an, denn sein fiktiver Gegner "Weiß" (Huneker spielt lieber mit Schwarz) beginnt mit ihm zu reden.

"Ich bin mit Géza Maroczys Partien ebenso vertraut wie Sie", bemerkte Weiß, "und zögere nicht zu behaupten, dass ich, hätten wir uns jemals gegenüber gesessen, ihn genauso geschlagen hätte wie Sie - und das in jeder Partie."

Weiß redet nicht nur über Schach mit Huneker, sondern vorzugsweise über dessen Frau Louise, die die Angewohnheit hat, sie beim Schachspielen zu stören. Weiß schlägt vor, sie umzubringen -

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[1] Es ist verwunderlich, dass ein passionierter Schachspieler und exzellenter Schriftsteller wie Arno Schmidt eine solche Veränderung vornimmt.
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Sonntag, 14. März 2010

Gustafssons stärkster Zug

Während sich die besten deutschen Schachspieler zurzeit bei der Europameisterschaft in Rijeka (Kroatien) mit der erweiterten Weltspitze messen und durchaus gute Resultate erzielen, fiel mir eine Meldung auf, die im "Hamburger Abendblatt" erschien [1]: Der deutsche Spitzen-GM Jan Gustafsson hat mit dem Rauchen aufgehört!
Wer weiß, wie schwer es ist, mit dieser lästigen Sucht abzuschließen, muss dem 30-jährigen Großmeister Respekt zollen. Vermutlich sein stärkster Zug in diesem Jahr!
Weiter berichtet das Abendblatt, Jan habe sich in einem Fitnesscenter angemeldet und die "Telefonnummer des Pizza-Services vom Kühlschrank genommen". Er wolle nun versuchen, in die Top 20 der Welt vorzudringen. Viel Glück dafür, Jan.



Ein Bild aus früheren Tagen vom Dortmunder Sparkassen Chess Meeting 2009 (Quelle:chessbase.de)

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[1] Hamburger Abendblatt vom 11. März 2010

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Montag, 8. März 2010

Blunder (10)

In the diagram position (Cheparinov - Lopez-Martinez, Rijeka 2010) White's last move 21.Qf4-f3?? was terrible.


Now 21.- Bxc2+! destroyed White's position. Cheparinov could have played 22.Kc1 now, but I guess that the loss of the pawn c2 is unforgiveable in this french line. So he played 22.Kxc2 and gave Black the opportunity to demonstrate the small combination: 22.- Qb3+ 23.Kc1 Nb4! Now it's obvious why Qf3 was bad. The knight on b4 cannot be taken because the queen is unprotected. 0-1

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Freitag, 5. März 2010

Endspiel: Heuäcker-Sperre



In dieser Studie (Heuäcker 1930) hätte Schwarz kein Problem, wäre er selber am Zug. Mit 1.- e4 würde er das Remis sichern. Da nun aber Weiß am Zug ist, verschlechtert sich seine Lage und er wünschte, er könnte seinen d-Bauern vom Brett zaubern, um den gegnerischen h-Bauern aufzuhalten. Der Plan von Weiß besteht nun zunächst darin, den Läufer anzugreifen.

1.La7! La1 2.Kb1 Lc3 3.Kc2 La1

Es sieht so aus, als könnte Weiß keine Fortschritte machen, aber nun kommt Teil zwei des Plans zum Tragen.

4.Ld4! Lxd4 (4.- exd4 5.Kd3) 5.Kd3 La1 6.Ke4! +- Der König sperrt jetzt den e-Bauern, so dass der h-Bauer sich umwandeln kann.

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Freitag, 26. Februar 2010

Topalov und Dc7

Ich bin in meinem letzten Beitrag "Missed Chance (2)" schon auf die Partie Topalov - Aronian (Linares 2010) eingegangen. Hier noch einmal die Stellung, in der Topalov den Gewinn verpasste:

Nach dem Räumungsopfer 34.Txe4! hätte die weiße Dame die grün eingezeichnete Route nehmen können, also 34.- Dxe4 35.Dc3+ Kg8 (35.- Kxg6 36.Lc2) 36.Dc7! und es droht matt mittels Df7+ und Dh7#. Zudem hängt der Turm auf d8 mit Schach. 36.- Td7 37.Lxd7 Sxd7 38.Dxd7 +-

Diese Kombination ist 3-zügig, also noch relativ komplex. Zudem ist der Damenzug Dc7, womit Weiß seitlich Drohungen gegen den gegnerischen König aufstellt, nicht alltäglich. Allerdings hätte es Topalov schon allein deshalb sehen müssen, weil ihm im WM-Match gegen Kramnik ein ähnliches Übersehen widerfuhr. Hier die maßgebliche Stellung (Topalov - Kramnik, Elista 2006, 2.):



Hier hätte Topalov mit 32.Txg4+ Lg7 33.Dc7! die Sache klar machen können, da Schwarz den Punkt g7 nicht mehr decken kann. Ein schwarzes Df1+ bringt nichts wegen Sg1. Also schon in dieser Partie übersah der bulgarische Großmeister den seitlichen Damenangriff, diesmal in einer 2-zügigen Variante.

Ist das nun ein Fall für den Psychologen? Ist Topalov auf dem Feld c7 blind? Es könnte durchaus sein, dass manche Spieler bestimmte Figurenbewegungen schlecht verarbeiten können. So hat man schon davon gehört, dass vor allem die unorthodoxen Springerbewegungen manchen Spielern Probleme bereiten. Aber ich will das nicht vertiefen, da ich auf diesem Gebiet kein Fachmann bin.

Zum Abschluss noch eine Partie aus meinem eigenen schachlichen Tun. In der Partie Proba - Knütter (Köln 2009) entstand folgende Stellung:

Wie unschwer zu erkennen ist, nahm Weiß jetzt mit 24.Txe5! den schwarzen Läufer vom Brett, wonach die Dame nach d7 kam und seitlich ein Matt gegen den schwarzen König androhte. Ein ähnliches Motiv also wie in den beiden vorherigen Beispielen. Nach 24.Txe5 dxe5 25.Dd7 Se8 26.Lxf8 konnte Schwarz im Prinzip aufgeben (noch stärker wäre 26.De7! gewesen und der Computer zeigt Matt in 8).

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Montag, 22. Februar 2010

Missed Chance (2)

In the diagram below from Topalov - Aronian (Linares 2010) White had a chance to win immediately.



With 34.Rxe4! it becomes clear that after 34.- Qxe4 35.Qc3+ Kg8 (35.- Kxg6 36.Bc2) 36.Qc7! is murderous because of the threats Qxd8 and Qf7+ (-> Qh7#). 36.- Rd7 37.Bxd7 Nxd7 38.Qxd7 +-
GM Anish Giri wrote about this position on chessbase.com: "I don't know what happened on move 34. Perhaps Topalov is not in shape in this event."
Well I do not want to critisize Giri, but I don't think this combo is that easy to see because it's very unusual. I'm more with Dennis Monokroussos who says: "It's very easy to calculate, but not so easy to see in the first place."
Topalov played 34.Bb3 and the game ended draw in move 45.
45.

Dienstag, 16. Februar 2010

Blunder (9)

In the diagram below you see a position from Bacrot - Bareev (Moscow 2010). White is an exchange down but has big pressure on the e-file. Since Black will lose a piece anyway he decided to play 19.- Qxd4??


Better would have been 19.- Be6 20.Rxe6 Qxd4 (if 20.- fxe6?? 21.Bxe6+ Kh8 22.Bxe7! and Black cannot take the bishop because of Ng6+ and Qh3+)

After 19.- Qxd4?? White played 20.Bxf7+ and Black resigned (21.- Kxf7 22.Rxe7+).

Samstag, 13. Februar 2010

Best Move (5)

In the diagram below Black's position seems to be very powerful. White to move by all means needs an idea in Vachier-Lagrave - Savchenko, B. (Moscow 2010). What is the best move to play?



How it was continued: 1.Bxe5+ dxe5 2.Qxe5+ Kg8 3.Rxf7! (-> Qg7#) Kxf7 4.Qf6+ Kg8 with perpetual check since the black king cannot cross the c-file because of Rxc2+, thus 1/2-1/2

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Mittwoch, 3. Februar 2010

Tactics (30)

White forces a win in Kurnosov - Kunin (Moscow 2010).

Solution (diff. ●●○○○): 1.d6! Re5+ 2.Rd5 Rxd5 3.Kxd5 Kf6 4.c5! 1-0

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Montag, 1. Februar 2010

Eine kleine Verbesserung

Im unten angeführten Schachproblem (Matt in 3 Zügen) von Alexander Galizki (1900) stört mich eine Sache. Der letzte schwarze Zug muss Kg8-h8 gewesen sein, und der letzte weiße Zug Sx-h6+. Nach Sh6+ hätte Schwarz allerdings einfach den Springer nehmen können, wonach die Stellung remis ist. Wenn man praktische Relevanz als Gütesiegel eines Problems ansieht, scheitert diese Aufgabe leider.


Ich habe nun eine Variation auf dieses Schachproblem vorgenommen, die man im zweiten Diagramm sieht. Diese Variation hat eine höhere praktische Relevanz, ist aber unter ästhetischen Gesichtspunkten mangelhaft - wie ich zugeben muss.


Der Schlüsselzug ist wie in der Ausgangsaufgabe 1.Sh6. Ziel ist die Blockade des Bauern h7, wonach Schwarz durch die gleichzeitige Fesselung des Bauern g7 in Zugzwang gerät. Das zeigt sich am ehesten in der Variante 1.- Lxh6 2.Kf8 (f7) d5 3.Ld4 Lxx 4.Lxg7#. Die zäheste Verteidigung ist noch 1.- d5 2.Kf8 Le7+ 3.Kxe7 d4 4.Kf8 (f7) gxh6 5.Lxd4# Die von Galizki intendierte Mattsetzung mit Sf7# kommt in dieser Variation nicht zum Tragen. Der Bauer d6 ist auch etwas unschön. Er dient lediglich dazu, schwarze Schachgebote auf der Diagonalen a3-f8 zu unterbinden, bei denen die Stellung remis wäre.
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