Samstag, 26. September 2009

Tactics (20)

Position from the game Meier, G. - Acs (Paks 2009). This position also arose in Werle - Macieja (Bundesliga 2008) where White continued with 21.Nb3 and the game ended with a draw (36.). Meier found an improvement that was winning on the spot.



Solution (diff. ●●●●●): 21.Nxe6!! fxe6 22.Rxc5 Rxc5 (22.- Qxc5 23.Qxe6+ Kf8 24.Qxf6+ Ke8 25.Qe6+ Kf8 26.Rd1! This position is hard to understand. White is a rook down but Black cannot coordinate his forces. It is probable that Meier found the variation in home analysis with the computer. 26.- Qc6 27.Rd6! and now White is winning material back +-) 23.Qxe6+ Kf8 (23.- Kd8 24.Rd1+ Kc7 25.Rd7+ Kb8 26.Qb6!! the only move that is winning here) 24.Rd1 Kg7 25.h4!! Qg6 (25.- Qe5 26.Rd7+ Kh8 27.Qf7 Rxg3+ 28.Kf1!! +-) 26.Qe7+ Kh6 27.Qxc5 Qxe4 28.Rd6 and White was winning with the extra pawn and due to the exposed position of the black king (39.)

Donnerstag, 24. September 2009

Tactics (19)

This is a rather realistic study by Gurgenidze and Mitrofanov (1987). White is to move and the key question is (you guess) if one of the pawns is able to promote. Well, the answer is: yes, it is possible, but how?

Solution (diff. ●●●●●):

1.a6 Ra1

1.- Rf8 is useless. 2.a7 Ke4 (2.- Rf7+ 3.Kg6 Rxa7? 4.Bg1+ +-: 2.- Ra8 3.d7 +-) 3.d7 Rd8 4.Kg6 +-

2.Bg1+!! Rxg1

3.Kh8!!

A most brilliant move; 3.a7 is only draw after 3.- Ra1 4.Kg6 Rxa7 and Black has to give the rook to prevent the promotion. 3.Kh8!! looks somehow strange but it is so good because the back rank is in this case the best square for the white king (Black cannot take one of the pawns with check nor can he pin one - which would be possible with the white king on the 7th rank).

So, after 3.- Ra1 there comes 4.d7 +-, and after 3.- Rd1 4.a7 +-

3.- Rh1+ (the last try) 4.Kg8 Rg1+ 5.Kf8 Rh1 6.d7 +-


Dienstag, 22. September 2009

Kasparov vs. Karpov 2009 - nostalgisches Gruftischach


Als vor einiger Zeit die Ankündigung eines Wettkampfs Kasparov gegen Karpov als Erinnerung an das legendäre Match 1984/1985 [1] die Runde machte, wagte man kaum die beliebte Sportfloskel "ein mit Spannung erwartetes Spiel" in den Mund zu nehmen. Man runzelte eher die Stirn und dachte sich: "Auch das noch". Denn vom rein schachlichen Gesichtspunkt dürfte die Veranstaltung in Valencia wenig interessant sein - zu lange sind die Kontrahenten aus dem Profigeschäft. Um auch gar nicht den Eindruck zu erwecken, als handele es sich um mehr als eine nostalgische Geburtstagsfeier, setzten die Organisatoren lediglich Schnellschach- und Blitzpartien an.

Zwei dieser Partien wurden heute gespielt. Wer auf Karpov Geld gesetzt hatte, musste schnell erkennen, dass dies eine Fehlinvestition war. Der längjährige Weltmeister spielte eine Serie von merkwürdigen Zügen, die direkt aus der Gruft zu kommen schienen. Exemplarisch folgende Stellung aus der zweiten Partie:




Als Schwarzer spielte Karpov hier den Zug 1.- Sc5?? (besser ist 1.- Se5, wonach der Springer auf g6 Verteidigungsaufgaben übernehmen kann). Man kann spekulieren, ob er die folgende Kombination übersehen hat. Besonders schwierig ist sie nicht und dürfte Kasparov kaum Zeit gekostet haben. Da die schwarzen Figuren sich am Damenflügel versammelt haben, liegt ein Mattangriff auf der Hand. 2.Sf6+! gxf6 3.Dh6 f5 4.Dg5+ Kh8 4.Df6+ Kg8 5.Txf5 Se4 6.Dh4! (greift den Springer an) Te8 7.Th5 f5 1-0

Die Partien heute zeigen, dass Karpov zumindest eine Formschwäche hat. Man kann ihm nur wünschen, dass es in den morgigen beiden Partien wenigstens noch zu einem halben Zähler reicht. Kasparov hingegen spielte so, als wäre er noch so faltenlos wie auf dem obigen Plakat.
-------------------
[1] Das Moskauer Match 1984/1985, das heute als legendär bezeichnet wird, galt damals als das langweiligste der WM-Geschichte. Da die Partienzahl nicht limitiert war, spielte man so lange, dass selbst die Zeitungen keine Lust mehr hatten, die Partien abzudrucken. Konsequenterweise wurde der Kampf bei einer 5:3-Führung von Karpov abgebrochen. Das zweite Match über 24 Partien gewann Kasparov dann 1985 ebenfalls in Moskau.

Montag, 14. September 2009

Tactics (18)

Position from the game Wesely - Antosch (CSSR 1968) [1] with White to move. Keep in mind that the pure stoppage of the black a-pawn with the knight does lead to nowhere because White cannot win the black g-pawn.



Solution (diff ●●●○○): 1.Kf7! a4 2.Ng6+! Kh7 3.Ne5! a3 (3.- Kh8? 4.g6 a3 5.Kf8 and 6.Nf7# to follow) 4.g6+ Kh6 (4.- Kh8 leads to thre line mentioned before) 5.Ng4+! Kg5 6.Ne3 a2 7.Nc2 1-0 (after 7.- Kh6 White wins the g-pawn with 8.Na1)
------------------------------
[1] I did not find the game in the database. Quoted from the book "Tactical Chess Endings" by John Nunn.

Freitag, 11. September 2009

Die Aktivität des Königs im Endspiel (1)

Es ist heutzutage schon eine Binsenweisheit, dass der König im Endspiel eine starke Figur darstellt. Bei reduziertem Material läuft er weniger Gefahr, bedroht zu werden, und er kann sich aktiv am Geschehen beteiligen: "Im Mittelspiel ist der König bloßer Statist, im Endspiel dagegen - einer der Hauptakteure." (Nimzowitsch) [1]. Betätigungsfelder für den König sind hierbei z.B. die Unterstützung von Freibauern oder das Aufstellen von Mattdohungen - meistens in Zusammenarbeit mit Schwerfiguren. "Im Prinzip ist der beste Platz für den König derjenige, wo er etwas zu tun hat." (Dvoretzky) [2]

In der folgenden Studie von Troitzky (1930) bekommt der König etwas zu tun.



Weiß am Zug liegt zwei Bauern hinten, aber sein König kann jetzt mit 1.Kg6! maximal aktiviert werden und Matt auf g7 drohen. 1.- Dc6 (einziger Zug) 2.Dxc6! dxc6 3.a4. Weiß profitiert davon, dass die schwarzen Bauern nicht allzu weit vorgerückt sind. Der logische Plan für Schwarz wäre das Vorrücken des h-Bauern, aber das funktioniert hier nicht, weil der Bauer c6 die Diagonale h1-a8 blockiert, so dass Weiß mit Matt umwandeln würde. Schwarz kann jetzt nur noch den f-Bauern umwandeln, da sich auch sein König nicht im Quadrat des weißen a-Bauern befindet. 3.- f4 4.a5 f3 5.a6 f2 6.a7 f1-D 7.a8-D+ Df8.

Schwarz konnte das unmittelbare Matt abwenden, aber der aktivierte weiße König engt ihn weiterhin ein.




8.Da2+ Kh8 (das Problem von Schwarz ist, dass er seine Dame nicht dazwischenstellen kann) 9.Db2+ Kg8 10.Db3+ (Weiß "fährt Fahrstuhl", um seine Dame näher heranzubringen) Kh8 11.Dc3+ Kg8 12.Dc4+ Kh8 13.Dd4+ Kg8 14.Dd7! (stünde kein schwarzer Bauer auf c6, könnte Weiß mit Dd5+ und Dxh5+ noch schneller gewinnen; nach 14.Dd7!, was Dh7# droht, hat die schwarze Dame kein sinnvolles Schach) Dh6+ 15.Kxh6 Kf8 16.Kg6 Kg8 17.Dg7# (am Ende setzt die weiße Dame also doch auf g7 matt; allerdings ist es eine andere als die, die am Anfang auf dem Brett stand).
In diesem Beispiel war die Aktivität des Königs zwei Bauern wert.

-----------------
[1] Nimzowitsch, Aaron: "Mein System", S. 146.
[2] Dvoretzky, Mark: "Die Endspieluniversität", S. 400.

Dienstag, 8. September 2009

Trainingssitzung mit Kasparov

Heute morgen musste ich mir doch etwas die Augen reiben, als ich auf chessbase.com las, dass das norwegische Supertalent Magnus Carlsen vom ehemaligen Weltmeister Garry Kasparov trainiert wird - und das schon seit sechs Monaten. Ziel sei es, Carlsen im nächsten Jahr zur Nummer 1 zu machen.
War diese Nachricht schon eine ziemliche Überraschung, so haute mich das mitgelieferte "Beweisfoto" [1] komplett aus den Schuhen.



Der Mann links ist Kasparov. Er trägt ein Basketball-Shirt und bedient einen Toshiba-Laptop. Im Hintergund sieht man einen Fernseher, der etwas mickrig geraten ist. Am Tisch daneben sitzt Magnus Carlsen und führt einen Zug aus. Er hat drei Wasserflaschen vor sich stehen und eine Tüte mit Fruchtsaft. Zum Trinken benutzt er ein Glas (vermutlich hat Kasparov ihm gesagt, er solle nicht aus der Flasche trinken). Den obligatorischen Rucksack hat Magnus auf einem Stuhl abgelegt. Laut chessbase.com soll sich diese Session in Kasparovs Ferienhaus in Kroatien abgespielt haben.

-----------------
[1] by chessbase.com

Montag, 7. September 2009

Finde den kürzesten Weg zum Matt

Was ist der kürzeste Weg für Weiß zum Matt (Savchenko, B. - Zabotin, Ulan Ude 2009)?



Lösung: Matt in 5: 1.Sd8+ Ke7 2.Txe6+ Lxe6 (2.- Kxd8 3.Dg5#) 3.Txe6+ Kxd8 4.Dg5+ (1-0) Kd7 5.De7# ---- 1.Sg5+ (Matt in 6); 1.Sd6+ (Matt in 7); 1.Sh8+ (Matt in 8); 1.Sh6+ (Matt in 11)

Donnerstag, 3. September 2009

Tactics (17)

White to move in Matlakov - Landa (Ulan Ude 2009).



Solution (diff. ●●○○○): 23.Nf5+! Kf7 (23.- exf5 24.Rxe5+ +-) 24.Nh6+ Kg7 25.Nxg8 axb5 (25.- Kxg8 26.Rd8+ Kg7 27.Rxe5 fxe5 28.Bc6 Rb8 29.Bd7 +-) 26.Nxf6 Nxf6 27.Rxe5 Nd5 28.Rg1+ Kf8 29.Reg5 1-0

Mittwoch, 2. September 2009

Tactics (16)

White to move in Zvjaginsev - Kornev (Ulan Ude 2009).



Solution (diff. ●○○○○): 1.Ne6+ Rxe6 (1.- Ke8 2.Re7#) 2.Kxe6 Kxc7 3.g6 1-0