In "Fool's Mate" geht es um den Angestellten George Huneker, der von seinem Chef ein Schachspiel geschenkt bekommt.
Dann, immer noch in Hut und Mantel, streifte er die diversen Hüllen von dem Päckchen, das er mitgebracht hatte, und zum Vorschein kam ein kleines flaches Lederetui. Als er den Deckel aufklappte, sah Louise, dass es mit abgetragenem grünen Samt gefüttert war, in dem, schwarz und weiß, streng geformte Gestalten ruhten - ein Satz Schachfiguren.
Huneker beschäftigt sich fortan intensiv mit dem Schachspiel, leidet aber darunter, dass er keinen Gegner hat. Seine Frau Louise will weder mit ihm spielen, noch duldet sie es, dass er einen Partner zu sich einlädt. So bleibt Huneker nichts anderes übrig, als gegen sich selber zu spielen. Dies nimmt mit der Zeit extreme Formen an, denn sein fiktiver Gegner "Weiß" (Huneker spielt lieber mit Schwarz) beginnt mit ihm zu reden.
"Ich bin mit Géza Maroczys Partien ebenso vertraut wie Sie", bemerkte Weiß, "und zögere nicht zu behaupten, dass ich, hätten wir uns jemals gegenüber gesessen, ihn genauso geschlagen hätte wie Sie - und das in jeder Partie."
Weiß redet nicht nur über Schach mit Huneker, sondern vorzugsweise über dessen Frau Louise, die die Angewohnheit hat, sie beim Schachspielen zu stören. Weiß schlägt vor, sie umzubringen -
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[1] Es ist verwunderlich, dass ein passionierter Schachspieler und exzellenter Schriftsteller wie Arno Schmidt eine solche Veränderung vornimmt.
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